Dualboot von Vista und XP einmal anders
Ausganglage: PC mit einer Platte und einer Vista-Installation. Die Platte wurde gegen eine neue ausgetauscht und wir haben Windows XP installiert. Jetzt sollen beide Platten eingebaut werden und unter Vista ein Booten beider Windows-Versionen möglich sein. Und beide Betriebssystem sollen ihr System auf dem Laufwerk C: sehen, damit die bereits installierten Anwendungen nicht neue Pfade kennen lernen müssen.
Ziel: Bei Starten der Vista-Platte soll eine Betriebssystem-Auswahl angezeigt werden.
Lösungsweg: Die Windows-XP-Platte wird so eingebaut, dass man von ihr starten kann; die Vista-Platte wird zur zweiten Platte. Nun werden die Dateien: NTDETECT.COM, ntldr und boot.ini von der XP-Platte auf die Vista-Platte (z. B. Laufwerk D:) kopiert. Die Datei boot.ini auf der Vista-Platte wird nun angepasst:
[boot loader] timeout=30 default=multi(0)disk(0)rdisk(1)partition(1)\WINDOWS [operating systems] multi(0)disk(0)rdisk(1)partition(1)\WINDOWS="Microsoft Windows XP"
und zwar so, dass die XP-Platte als zweite Platte benutzt werden kann. Deswegen muss rdisk statt 0 den Wert 1 erhalten.
Runterfahren des PC. Jetzt die beiden Plattenanschlüsse so vertauschen, dass die Vista-Platte zur Startplatte wird. Jetzt müssen wir dem Boot-Loader von Vista mitteilen, dass er eine Windows-XP-Starteintragung braucht. Dafür eignet sich das kostenlose Tool EasyBCD von NeoSmart hervorragend. Mit AddEntries wird eine neuer Eintrag für Windows XP hinzugefügt. Die Eintragung für das Drive-Laufwerk ist C:\ !!!! Warum? Weil wir ja den vorhin kopierten XP-Boot-Loader ntldr ansprechen wollen und der ist ja, wenn wir Vista starten, auf Laufwerk C. Dieser XP-Boot-Loader schaut dann in die kopierte boot.ini hinein und findet dort den Laufwerkeintrag für Windows XP: multi(0)disk(0)rdisk(1)partition(0). Will sagen, dass der Boot-Loader von Vista nicht zu wissen braucht, was der XP-Boot-Loader so alles trieben wird (*grins*).
Das war es auch schon. Beim nächsten Neustart, wird (wie früher unter XP) eine Auswahl der Betriebssysteme angezeigt und wir können entscheiden, ob wir mit Vista oder XP starten wollen. Bei beiden Starts wird die jeweilige Betriebssystem-Platte zum Laufwerk C:, so dass wir auch keine Pfad-Anpassungen für bereits installierte Software vornehmen müssen. Trotzdem können wir auf das jeweils andere Laufwerk (ist dann D:) zugreifen. Natürlich läuft nicht jede Anwendung cross-over, weil sie ja mit dem anderen Windows auch können muss bzw. die bei der Installation eingerichteten Dateien finden und nutzen können muss - von den Registry-Einträgen mal ganz abgesehen. Aber dass ist ja immer so, wenn man zwei unterschiedlichen Betriebssysteme nutzt.
Sollte man aus irgendeinem Grund nicht mit EasyBCD arbeiten wollen, kann man auch das Microsoft eigene bcdedit verwenden, um den zusätzlichen Eintrag für Windows XP zu veranlassen. Ist nur ein wenig umständlicher ... aber wenn man ein wenig im Web sucht, findet man auch Gebrauchsanleitungen dafür. Wichtig ist nur, dass die Laufwerkseintragung in der boot.ini verändert wird und dass man daran denkt, dass Vista das Laufwerk C: für den XP-Bootloader braucht.
Möglicherweise kann man sogar den Bootloader auf dem XP-Laufwerk nutzen - hab ich aber nicht ausprobiert... Sollte man das probieren, muss man trotzdem die boot.ini ändern und das führt dann dazu, dass man das Laufwerk nicht mehr als Einzel-Laufwerk zum Starten bekommt, weil der Verweis in der boot.ini ja nicht stimmt, wenn man nur ein Laufwerk hat (auch da mag es Lösungen zu geben ... ). Deshalb rate ich eher davon ab, sonst kann man womöglich gar nicht mehr von Laufwerk starten und braucht Disketten/CD/DVD-Startmedien ... macht alles nur unnötig kompliziert.
Ach noch was: Statt der zwei Platten können es natürlich auch zwei Partitionen sein - die Einträge in der boot.ini sind dann halt auf Partitionen bezogen zu ändern :)
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