Diskettenschätzchen

Im Laufe des mit Computern befassten Lebens entstehen sie, die Datenträgerschätzchen. Alte Disketten und manchmal auch Streamertapes mit mehr oder weniger wichtigen Daten aus längst vergangenen Zeiten. Briefe, Dokumente, Präsentationen, kleine Datenbanken mit Adressen, Buchinventaren, Bilder usw. sind die persönlichen Schätze, für die man manchmal auch noch geeignete Software braucht. Wer kennt noch Framework oder Open Access? Da war manchmal die Entscheidung richtig weise, PDF-Dateien zu erstellen.
Und natürlich gibt es auch Software, die man schon vergessen hat. Das DashBoard von HP oder SideKick von Borland. Borland sowieso mit Turbo Pascal, Prolog und ObjectVision.
Und so schlummern diese Schätze auf  3.5"-Disktten oder gar auf 5.25"-Disketten und warten darauf, dass man sich ihrer annimmt. Am besten wäre es, wenn man sie kopieren könnte ... als Datenträger ... und dann in einem beliebigen Windows wieder 'mounten' könnte.
Zum Kopieren habe ich einen WindowsXP-PC mit einem alten 5.25"-Laufwerk ausgestattet. So richtig wird das Laufwerk zwar nicht erkannt - es denkt, es sei ein 3.5"-Laufwerk - aber man kann auf die Disketteninhalte zugreifen. Das reicht erst einmal. Natürlich gibt es einen gewissen Schwund. Nicht jede Diskette - oft ja aus den Gründerjahren des PC ... 1981 - kann man lesen. Das mag sowohl am Format, an den damals verwendeten Kopierschutztechniken, aber auch am Zahn der Zeit liegen.
Zum Erstellen des Disketten-Images habe ich das Programm RawWrite for Windows gefunden. Man muss es nicht installieren; aufrufen genügt. Den kleiner Schönheitsfehler habe ich schon genannt: Es liest halt die 1.2"-Disketten so als wären es 1.44"er.
Wie kommt man nun an den Inhalt eines Disketten-Images heran? Es gibt einige virtuelle Floppy-Programme. Zwei habe ich ausprobiert.
Die Virtual Floppy for Windows aus dem Jahre 2008 und der IMDisk Virtual Disk Driver aus dem Jahre 2012. Beide klemmen sich hübsch in das Explorer-Kontext-Menü ein. Bislang habe ich noch keine Probleme feststellen können.